Das Geheimnis liegt im 
menschlichen Denken

Erst durch Denken, erst durch 'Kopfigkeit' werden unsere Probleme zu Dämonen, von frühester Kindheit an, wenn wir Denken durch Sprechen lernen, Sprechen durch Denken.


Und diese 'Kopfigkeit' ist durch die wachsende Bedeutung des Denkens in der Neuzeit immer schlimmer geworden, wir müssen viel 'cleverer' sein, viel mehr Denkleistung erbringen und viel mehr Fähigkeiten haben als in vormodernen Perioden, um unsere fundamentalen Bedürfnisse befriedigt zu bekommen.

Diese Denkleistung schlägt sich von frühester Kindheit an nieder in unserer inneren Selbstreflexion, durch die wir unser sogenanntes 'strategisches oder Oberflächenselbst' aufbauen, auch falsches Selbst oder Kunst-Ich, unsere Persona (Maske, lateinisch). 

Natürliche Reaktionsweisen, wie wir sie auch von anderen entwickelten Säugetieren kennen, werden durch 'Darüber-Nachdenken' von Kindheit an zu Wahrnehmungs-, Bewertungs-, Reaktions- und Verhaltensmechanismen, die körperlich und seelisch krank machen und krank sind, heute spricht man auch von toxisch (giftig, aus dem Altgriechischen und Lateinischen).

Wie gehe ich mit Leiden / 
Nichterfüllung um?

"Leid ist das schnellste Ross, das uns gen Himmel trägt" 
Meister Eckart

  • Unterlegenheits- und Niederlagenserfahrungen, Erniedrigungs- und Demütigungserfahrungen, 'Mobbing', Ausgrenzung, Schmähung, permanentes Heruntergemachtwerden etc. führen zu 'Minderwertigkeits'-Mechanismen, Scheelsucht, Neid, Missgunst etc. 

  • Siegeserfahrungen, Erfahrungen von Bevorzugtwerden, 'Etwas Besseres-Sein' etc. führen zu Selbstherrlichkeits- / Überheblichkeits- / Arroganz-Mechanismen, 'Anspruchsdenken', Anmaßungsverhalten o. ä. ('Narzissmus').

  • Und 'natürlich' kann unser 'Frust' zum Selbsthass führen, zu Autoaggression, zu Selbstverletzungsmechanismen, Selbstablehnung, Selbstverurteilung, Selbstverachtung, Selbsthass und 'natürlich' zu dem Bedürfnis oder der Sehnsucht, nicht mehr sein zu müssen…

  • Und je mehr wir über unsere Lage sinnieren, sie mit Gedanken, Bewertungen und Beurteilungen garnieren, umso schneller geraten wir in den Strudel von Niedergeschlagenheits-Mechanismen, 'Bedrückungskomplexen', Trübsinn ('Depression'), Melancholie, Resignation, Defätismus-Haltung ("es kann alles bestimmt nur noch schlimmer werden") etc. ("Mein Herz ist schwer")… 

  • So viele Wege, mit Leben = Leiden umzugehen, dem Leiden auszuweichen, es zu verdrängen, zu bekämpfen, zu hassen, es nicht spüren zu wollen bis hin zu 'Zumach'-Mechanismen:
    nur noch seine (Friedhofs-)Ruhe haben wollen, Ohren / Sinne 'auf Durchzug stellen', nach außen und nach innen hin;
     Abschneiden von Gefühlen, Impulsen, Bedürfnissen, 'seelischer Selbstmord', nichts mehr fühlen / mitkriegen wollen bis hin zu umfassender Fühl- und Seelenlosigkeit
    und damit zum Erlöschen von Einfühlungsvermögen, zu Seelenkälte, Härte, Mitleidlosigkeit, Nicht-Empathie, Ignoranz etc.).


  • Und daraus resultierend 'natürlich Symptome wie Lähmungs- / Blockiertseins-Mechanismen, Erlöschen aller seelischen Dynamik (Interesselosigkeit, Motivationslosigkeit, mangelndes Engagement), Antriebslosigkeit-Apathie, Hoffnungslosigkeit, 'Schlafsucht', etc.)…

  • Mein 'natürliches' Bedürfnis, unangenehmen Dingen auszuweichen, führt zu Drückebergerei, Flucht in 'Ersatzbefriedigungen', Sucht verhalten / Verhaltenssüchten, in innere Zustände / 'innere Filme', oder auch in den Wahnsinn: 
    die Verrücktheit als eine reale Verhaltensoption, um dem Leben und Leiden zu begegnen, auch 'den Narren spielen' sich selbst und anderen gegenüber, 'Galgenhumor' etc.

  • Das Gefühl, etwas nicht aushalten zu können, führt zu Verdrängungs-Mechanismen (nicht wahrhaben wollen, vergessen wollen, verdrängen, vertuschen, beschönigen / 'schönreden', übertünchen, 'positive Selbsteinredungen', 'Cool- oder Gelassensein-Wollen', heute spricht man von 'toxischer Positivität', "don't worry, be happy" etc.). 

 

  • Meine 'natürliche' Angst steigert sich durch alle möglichen Vorstellungen, die im Zweifelsfall nie eintreten werden, zu einem 'Sorgedämon'

"Die Sorge nistet gleich im tiefen Herzen, 
Dort wirket sie geheime Schmerzen, 
Unruhig wiegt sie sich und störet Lust und Ruh; 
Sie deckt sich stets mit neuen Masken zu, 
Sie mag als Haus und Hof, als Weib und Kind erscheinen, 
Als Feuer, Wasser, Dolch und Gift: 
Du bebst vor allem, was nicht trifft, 
Und was du nie verlierst, das musst du stets beweinen." 
(Goethe über den 'Dämon der Sorge'


  • Meine 'natürliche' Angst steigert sich durch alle möglichen Vorstellungen zu Angst- / Panik-Mechanismen, Phobien, Kontrollzwängen, 'Zwangshandlungen', Misstrauens-Komplexen bis hin zur 'Paranoia' etc. 

  • Mein 'natürlicher Frust', Groll, Zorn, Bitterkeit, Wut, Hass steigert sich durch gedankliches 'Schüren des Feuers' zu Aggressions-Mechanismen, Jähzorn, zur Ableitung der Aggressions-Energie nach Schuldigen suchen, und Bestrafungsbedürfnis bis hin zu Rachsucht, Arglist, Streitsucht, Vernichtungssucht etc. 

  • Das 'natürliche' Bedürfnis, nicht entdeckt zu werden, entblößt zu werden, nicht schutzlos zu sein etc. steigert sich zu 'Lügen- und Betrügens-Mechanismen, Hinterlist, 'Tarnung und Täuschung', 'Sich-Einschleimen', Manipulation etc. 

  • Ich werde berechnend: ich denke ständig darüber nach, wie ich vorgehen will und welchen Vorteil ich aus etwas ziehen kann. 

  • Mein 'natürliches' Leiden führt dazu, dass ich ein 'Negativ-Denker' werde, der alles schlecht machen muss, an nichts ein gutes Haar lässt, alles verurteilt und angreift, zu Lästern / Schmähen etc. 

  • Gefühle wie "es geschieht (mir oder anderen) Ungerechtigkeit" steigern sich zu Beschwerde- / Klagemechanismen etc. 


Das Geheimnis des Schatten-Ichs

"Die ich rief, die Geister / werd' ich nun nicht los!" 
Goethe, "Der Zauberlehrling"

Diese 'aufgeladenen' Reaktions- und Verhaltensmechanismen / -komplexe entwickeln ein eigenes 'Bewusstsein' und eine eigene Kraft: infolge der Pflege oder Kultivierung, Aufladung, 'Nahrungszufuhr' durch entsprechende 'seelische Tätigkeit' von Kindheit an, innere Reflexion, emotionale Quittierungen etc., also abhängig davon, welche Strategien sich ein Kind, ein Jugendlicher oder ein Erwachsener eben 'ausschlaut'.

In ihrer Gesamtheit können sie das Schatten-Ich genannt werden. Es bloß 'inneres Kind' zu nennen, als 'zurückgebliebene, inferiore oder regressive innere oder untere Schicht unserer Seele', würde hier sichtbar zu kurz greifen. 

Wenn ich nun beginne, unter diesen 'selbsterzeugten' Mechanismen / Dämonismen zu leiden, werde ich die Erfahrung machen: "Die ich rief, die Geister / werd' ich nun nicht los!" (Goethe, "Der Zauberlehrling").

Auf diese Weise bildet die Gesamtheit der Mechanismen, als 'Kultivierung' spontaner 'natürlicher' Reaktionsweisen durch 'Seelentätigkeit', "durch die innere Reflexion und Bearbeitung", wie einleitend gesagt, das Oberflächenselbst als 'sinnliche Erscheinungsform' des Schatten-Ichs. Das meint Goethe, wenn er den Teufel ("Mephistopheles") zu Gott dem Herrn über den Menschen sprechen lässt, als Berichterstatter der Welt (!):


"Ein wenig besser würd er leben,
 hätt'st du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;
 er nennt's Vernunft und braucht's allein,
 nur tierischer als jedes Tier zu sein."  

Goethe, "Faust"

Sollten wir uns mit diesen 'Schattenseiten' in uns nicht zufriedengeben oder identifizieren wollen, könnten wir ein Bedürfnis nach 'Therapie' entwickeln, nach Befreiung von solchen mehr oder weniger selbsterschaffenen 'Komplexen'. Was könnte uns veranlassen, uns zu wünschen, anders zu sein? Und kann man diese 'Komplexe' wieder auflösen?  

Wage zu fühlen – vom Kopf ins Herz. 
Die Psychologie des neuen Christentums 

"Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder,
werdet ihr nicht in das Gebiet der Himmel hineinkommen"   
(Jesus)

Wenn tausend Menschen in Kindheit, Jugend oder als Erwachsene dieselben Traumata (Verwundungen / Verletzungen) erleiden, reagiert jeder anders. Man kann nie sagen: "Du bist so, weil du dieses oder jenes erlebt hast", sondern nur: "Du bist so, weil du auf dieses und jenes Erleben so und so reagiert hast"! Rein 'statistisch' weiß man: die einen zerbrechen daran, die anderen wachsen daran

Wenn Meister Eckart sagt: "Leid ist das schnellste Ross, das uns gen Himmel trägt", müsste man dazufügen: Wenn unser Schatten-Ich es nicht verhindert. "Das Gute, das ich tun will (denken will / sprechen will / fühlen will), tu ich nicht, das Schlechte, was ich nicht tun will, tu ich; aber nicht ich, sondern die Kraft der Verirrung in mir." ("Römer-Brief"  7, 19 ff.).

 Was bedeutet Traumatisiertheit?


Es gibt zwei Sorten von Menschen: die einen spüren ihr Leiden nicht, die anderen spüren ihr Leiden. Es gibt niemanden, der nicht leidet. "Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Sterben ist Leiden, Kranksein ist Leiden, mit Unliebem vereint sein ist Leiden, nicht erlangen was man begehrt ist Leiden, verlieren was man hat ist Leiden" o. ä. (Buddha).

Aus spiritueller Sicht könnte man noch hinzufügen: Das größte Leid – und gleichzeitig das höchste Gnadengeschenk - ist, nicht mit Gott vereinigt zu sein: "Wie der Hirsch lechzt nach dem Wasser der Quelle, so schreit meine Seele nach dir, o Gott!"(Psalm 42).

Um sein Leiden nicht zu spüren, also seelisch anästhetisiert, unempfindlich zu sein, gibt es viele Methoden, wie sie oben in der Beschreibung des Schatten-Ichs zur Sprache kamen, oft unter 'gutgemeinten' Vorzeichen: 

  • »So viele Wege, mit Leben = Leiden umzugehen, dem Leiden auszuweichen, es zu verdrängen, zu bekämpfen, zu hassen, es nicht spüren zu wollen bis hin zu 'Zumach'-Mechanismen (nur noch seine (Friedhofs-)Ruhe haben wollen, Ohren / Sinne 'auf Durchzug stellen', nach außen und nach innen hin: Abschneiden von Gefühlen, Impulsen, Bedürfnissen, 'seelischer Selbstmord', nichts mehr fühlen / mitkriegen wollen bis hin zu umfassender Fühl- und Seelenlosigkeit -  und damit zum Erlöschen von Einfühlungsvermögen, zu Seelenkälte, Härte, Mitleidlosigkeit, Nicht-Empathie, Ignoranz etc.)« 

  • »Verdrängungs-Mechanismen (nicht wahrhaben wollen, vergessen wollen, verdrängen, vertuschen, beschönigen / 'schönreden', übertünchen, 'positive Selbsteinredungen', 'Cool- oder Gelassensein-Wollen', heute spricht man von 'toxischer Positivität', "don't worry, be happy" etc.).«

  • Seine Gefühle und Bedürfnisse abtöten, 'sich nicht wichtig nehmen', "ist doch alles nicht so schlimm", mithilfe 'gedanklicher Manipulationen', 'Uminterpretierungen', Beschönigungen die tatsächlich vorhandenen Gefühle verändern wollen ('toxische Positivität' – "dont' worry, be happy!" etc.) bis dahin, dass man andere beeinflussen will, genauso zu denken und zu empfinden, obwohl sie doch ganz anders fühlen (nennt man modern 'gaslighting') etc.


In dem Märchen von der Prinzessin auf der Erbse ist es ein Zeichen von Seelenadel, noch unter zwanzig Matratzen die harte Erbse zu spüren und sich dadurch als die wahre Braut des Königssohns zu qualifizieren.
 
Die andere 'Sorte von Menschen', die ihr Leiden mehr oder minder spüren, teilen sich auch in zwei Gruppen auf: die einen wissen sich nicht zu helfen, verfügen nicht über die Seelenfähigkeiten, mit Leiden umzugehen, es zu verarbeiten etc. – 'Resilienz' -, die anderen haben die Seelenkraft, zu verarbeiten und daran zu wachsen. 

Wie generiere ich Seelenkraft?

Indem ich den Weg aus dem Herzen in den Kopf, den wir als Kind gezwungenermaßen gegangen sind, umkehre: "Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Gebiet der Himmel hineinkommen."   (Jesus).

Und man könnte hinzufügen: dann könnt ihr auch keine wahre Heilung erwarten.

Wir können also den Begriff Traumatisiertheit nicht definieren als 'körperliche oder seelische Verletzungen erlitten haben', sondern müssen sprechen von einer bestimmten Art, wie ich mit den körperlichen und seelischen Verletzungen umgehe und umgegangen bin

Lies mein Buch "Wage zu fühlen – vom Kopf ins Herz. Die Psychologie des neuen Christentums", hier klicken für das Angebot:  Bücher & Audios

Herzlichst
im Dienste des Lichts und der um
Wahrheit, Heilung und Erlösung ringenden Seelen
in tiefer Liebe und Dienstbarkeit

Ramon Castillo de Luz
(Dr. Martin W. Spiegel)
Orden des Lotus und der Rose
Kirche des Lichts im neuen Äon
- Geistliche Leitung –